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3.4 Fahren in der Gruppe

Gemeinsam sicher unterwegs

Ob bei einer Wochenendausfahrt oder einer größeren Motorradtour – gemeinsam zu fahren macht Spaß. Es verbindet, motiviert, und man fühlt sich einfach wohler, wenn man nicht allein unterwegs ist.

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Quelle: freepik.com

Doch gleichzeitig steigt mit der Gruppengröße auch die Verantwortung – für sich selbst, aber auch füreinander.
Denn: Motorradfahren in der Gruppe ist kein Rennen – sondern Teamarbeit.

Ohne klare Absprachen, Rücksicht und vorausschauendes Fahren kann aus einer lockeren Tour schnell eine gefährliche Situation werden.

1. Gruppenfahren: Was bedeutet das überhaupt?

Fahren in der Gruppe ist kein Verband im rechtlichen Sinne (§ 27 StVO gilt nicht), sondern eine lose Fahrgemeinschaft. Jeder Fahrer bleibt für sein Verhalten im Verkehr voll verantwortlich.

Vorteile:

  • Mehr Sichtbarkeit auf der Straße

  • Soziale Sicherheit und Unterstützung

  • Gemeinsames Erlebnis und Austausch

  • Orientierung an erfahrenen Fahrern

Nachteile/Gefahren:

  • Gruppenzwang → riskante Manöver

  • Unübersichtlichkeit bei großen Gruppen

  • Fahrfehler durch zu nahes Auffahren oder Überholen in der Gruppe

  • Konzentrationsverlust durch „blinden Gehorsam“

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2. Grundregeln für das sichere Gruppenfahren

Damit die Tour nicht im Chaos endet, sind klare Regeln und Disziplin unerlässlich:

Regel Erklärung
Jeder fährt eigenverantwortlich Fahre nur, was du dir zutraust. Niemals „mitziehen lassen“!
Keine Überholmanöver innerhalb der Gruppe Überholen erzeugt Unruhe und Gefahr – haltet die Reihenfolge ein!
Versetzt fahren auf Geraden Abstand schaffen, bessere Sicht – z. B. links–rechts–links
Eigene Fahrlinie in Kurven wählen In Kurven nicht versetzt fahren! → eigene Linie für Stabilität
Spiegelkontakt halten Schau regelmäßig, ob der Hintermann noch da ist
Langsame Fahrer nach vorn Wer unsicher ist, fährt weiter vorne – niemand wird abgehängt
Anhalten an klaren Treffpunkten Verabredete Stopps: Tankstelle = alle tanken, Ampel = wieder sammeln

3. Praktische Tipps für Gruppenfahrten


Vorbereitung:

  • Route, Treffpunkte und Pausen vorab abstimmen

  • Tankstände prüfen („Wenn einer tankt, tanken alle“)

  • Fahrzeiten und Etappen realistisch planen

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Aufstellung & Rollenverteilung:

  • Tourguide: Erfahren, navigationssicher, ruhig

  • Schlussfahrer: Übersicht, Kommunikation zur Spitze

  • Anfänger nicht ans Ende setzen – besser mittig oder vorn

Verhalten bei Ampeln & Kreuzungen:

  • Nicht hinterherhetzen!
    Wenn die Ampel auf Rot springt: Anhalten und später gemeinsam weitermachen.

  • An Einmündungen:
    Nicht blind mitziehen! Jeder muss selbst auf Vorfahrt achten.


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