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1.2 Schutz des Fahrers/Beifahrers

Motorradfahrer und -beifahrer sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Im Gegensatz zu Autofahrern haben sie keine Knautschzone, keinen Airbag und keine schützende Fahrgastzelle. Schon bei einem leichten Sturz kann es zu schweren Verletzungen kommen – selbst bei niedriger Geschwindigkeit.

Der beste Schutz auf dem Motorrad besteht aus drei Komponenten:

  1. Der richtigen Schutzausrüstung

  2. Vorausschauendem und sicherem Fahrverhalten

  3. Körperlicher und geistiger Bereitschaft

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Quelle: freepik.com

1. Schutz durch geeignete Kleidung

Bedeutung

Motorradschutzkleidung ist kein Zubehör, sondern ein wesentliches Sicherheitselement. Sie schützt vor Verletzungen bei Stürzen, aber auch vor Wind, Wetter und Auskühlung – alles Faktoren, die sich direkt auf die Fahrtüchtigkeit auswirken.

Was gehört zur vollständigen Schutzausrüstung?

Ausrüstungsstück Funktion
Helm Schutz des Kopfes vor Schädel-Hirn-Trauma
Motorradjacke Abriebschutz, Schutz an Schultern, Ellbogen, Rücken
Motorradhose Schutz an Hüfte und Knien, abriebfestes Material
Handschuhe Schutz vor Abschürfungen, Kälte, Verlust der Griffkraft
Stiefel Stabilität im Knöchelbereich, Schutz bei Umkippen
Rückenprotektor (optional) Schutz der Wirbelsäule

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Quelle: freepik.com

Was ist zu beachten?

  • Nur geprüfte Schutzkleidung mit CE-Zeichen verwenden.

  • Der Helm muss richtig sitzen, unbeschädigt sein und regelmäßig ersetzt werden.

  • Schutzkleidung ersetzt keine Vorsicht – sie reduziert Verletzungen, verhindert sie aber nicht vollständig.

2. Tragen eines Helms – Pflicht und Verantwortung

Bedeutung

Das Tragen eines Helms ist gesetzlich vorgeschrieben und rettet nachweislich Leben. Besonders bei Stürzen auf den Kopf oder bei Zusammenstößen ist er der einzige Schutz.

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Quelle: freepik.com

Was ist vorgeschrieben?

  • Jeder Motorradfahrer und -mitfahrer muss einen geeigneten, geprüften Schutzhelm tragen.

  • Der Helm muss nach ECE-Norm zugelassen sein.

  • Auch auf kurzen Strecken, bei Hitze oder im Stadtverkehr besteht Helmpflicht.

Was ist zu beachten?

  • Helme müssen gut sitzen, dürfen nicht wackeln oder drücken.

  • Nach einem Unfall oder einem harten Sturz sollte der Helm ausgetauscht werden – selbst ohne sichtbare Schäden.

  • Klapphelme nur in geschlossenem Zustand fahren (bei Integralhelmpflicht).

3. Beifahrer: Besonderheiten und Verantwortlichkeit

Bedeutung

Wer eine zweite Person auf dem Motorrad mitnimmt, übernimmt zusätzliche Verantwortung. Der Beifahrer muss informiert, ausgerüstet und korrekt platziert sein.

Voraussetzungen

  • Das Motorrad muss für zwei Personen zugelassen sein (Sitzbank, Fußrasten, Haltemöglichkeiten).

  • Der Beifahrer muss mindestens die Fußrasten mit den Füßen sicher erreichen können.

  • Schutzkleidung und Helm sind auch für den Beifahrer Pflicht.

Hinweise zum Verhalten

  • Der Beifahrer muss still und passiv mitfahren, keine plötzlichen Bewegungen machen.

  • In Kurven soll er sich mit dem Fahrer mitlehnen, nicht dagegen.

  • Vor der Fahrt sollte der Fahrer erklären, wie sich der Beifahrer zu verhalten hat – besonders beim Anfahren, Bremsen und in Kurven.

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4. Schutz durch Fahrweise

Bedeutung

Die beste Schutzkleidung hilft wenig, wenn riskant oder unkontrolliert gefahren wird. Sicherheit beginnt beim Fahrverhalten.

Was schützt in der Praxis?

  • Defensive Fahrweise: Abstand halten, vorausschauend fahren, nie provozieren lassen

  • Angepasste Geschwindigkeit: Wetter, Sicht und Fahrbahnzustand berücksichtigen

  • Verzicht auf riskantes Überholen oder Kurvenexperimentieren

  • Regelmäßige Pausen, um Ermüdung vorzubeugen

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5. Übersicht: Verantwortung für den Schutz

Bereich Verantwortung liegt bei ...
Helm und Kleidung Fahrer (auch für den Beifahrer)
Verhalten Fahrer und Beifahrer
Motorradtechnik Halter / Fahrer
Zulässigkeit Fahrer (Kenntnis über Sitzplätze etc.)

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